Geflügel-Zuchtschau in Dudweiler – 72 Tiere wurden ausgestellt
DUDWEILER Die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins Dudweiler von 1895 stellten ihre diesjährige Nachzucht an Geflügel einem breiteren Publikum und den fachkundigen Augen der Geflügelfreunde vor. Die Zuchtschau fand in der TuS-Halle Herrensohr statt. Es wurden 72 Tiere in der Ausstellungsklasse bewertet.
Insgesamt zeigten die Groß- und Zwerghühner eine sehr gute Qualitätsdichte, so der Richter Heinz Michalski aus St. Wendel. Bei den Großhühnern siegte der Züchter Guiseppe Giraulo mit der Rasse Shamo. Die Rasse gehört zu den Kampfhuhnrassen, die untereinander ein regelrechtes Familienleben und eine starke Bindung zu den Züchterfamilien in Form von Zahmheit entwickeln. Es ist eine schon recht große Rasse, die weltweit gezüchtet wird, wobei die Hähne bei uns in Deutschland nicht mehr kämpfen dürfen. Es werden aber hohe Preise für einzelne Hühner der Rasse erzielt.
Bei den Zwerghühnern belegte Thomas Braun mit seinen Zwerg Welsumern, rostrebhuhnfarbig, den ersten Platz. Diese Rasse wird auf ein bestimmtes Aussehen und auf Legeleistung gezüchtet. Diese Zwerghuhnrasse stellt eine Möglichkeit der Haltung mit wenig Platz dar, da Zwerghühner viel weniger Platz in der art- und rassegerechten Haltung wie Großhühner brauchen.
In der Jugendabteilung belegte Lucas Kirch mit seinen Welsumern als Großhuhnvariante den ersten Platz vor Philipp Tornes-Boos mit seinen Australorps in der Großhuhnklasse.
In der Schauklasse zeigte Familie Adams die wahrscheinlich kleinste Hühnerrasse der Welt mit vier Seramas, die sich durch Zahmheit und besondere Kleinheit auszeichnen. Diese Zwerghühner können wirklich auf kleinstem Raum gehalten werden. Als Besonderheit stellte der Züchter Lennart Braun seine Zwerg-Araucana aus, die als Grüneierleger und als Rasse des Stammes der Araucana aus Südamerika seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts bei uns in Deutschland zu einer Moderasse avancierten. Mit die ersten Hühner dieser Rasse in Deutschland wurden von unserem damaligen Brutmeister und heutigen Ehrenvorsitzenden Herbert Corio in Dudweiler erbrütet.
Der Züchter Stefan Boos stellte einen äußerst seltenen Cemani-Hahn vor, ebenfalls eine Rarität in der Welt der Geflügelzucht. Die Rasse ist durch ihr „schwarzes“ Fleisch bekannt und beliebt.
Der Züchter Frank Bommer stellte seine Zwerg-Barnevelder in doppelgesäumt vor, die durch ihre Zahmheit und tolle Legeleistung bestechen. Bei den Hühnern wurden elf Rassen in 13 Farbschlägen und bei den Rassetauben wurden sieben Rassen in 14 Farbschlägen gezeigt.
Bei den Rassetauben wurden auch Rassen wie Griwun Tümmler, Orientalische Roller, die gleichzeitig im Kunstflugtaubensport von den Züchtern des Vereins in der Europameisterschaft der Kunstflugtaubenfreunde geflogen wurden. Die beste Platzierung war dort ein Vize-Europameister bei den Orient-Rollern. In Dudweiler dürfen die Tauben noch ihre Runden über der Stadt drehen und frei fliegen. Als weiterer Höhepunkt konnte eine Glucke mit halbwüchsigen Küken der Rasse Araucana und ein Schaubrüter mit schlüpfenden Küken diverser Rassen der Öffentlichkeit gezeigt werden. Der Schaubrüter wurde von den Kindern und Jugendlichen stark besucht. Dieser kann beim Verein ausgeliehen werden. Nach einhelliger Meinung der Züchter bringt die Rassegeflügelzucht dem Züchter Freude und Entspannung bei der Pflege und der Brut und Aufzucht seiner Tiere. Die Urlaubszeiten spielen in der Zucht auch keine Rolle, da man sich innerhalb des Vereins in Urlaubszeiten gegenseitig die Tiere versorgt. Der Verein, der seit 1895 ununterbrochen besteht, früher in der Anfangszeit mehr dem zusätzlichen Nahrungserwerb diente, aber auch der Pflege seltener, aus Asien importierter Rassen sich widmete, hat nun bald ein Alter von 125 Jahre erreicht.
Dies wird im nächsten Jahr mit der Ausrichtung der Kreisschau gebührend gefeiert.
Und dies mit im Moment ansteigenden Mitgliederzahlen im Erwachsenen- und Jugendbereich, die beim Auf- und Abbau, bei dem Ablauf der Schau in allen Bereichen hilfreich zur Hand gingen. Da sich viele Familien wieder Hühner anschaffen, um selbst Eier von eigenen Hühnern zu erzeugen, die artgerecht und mit Familienanschluss als Hobby gehalten werden, entschließen sich viele dem Rassegeflügelverein anzuschließen. Dadurch erhält man jederzeit Hilfe mit Rat und Tat. Beispielsweise erhält man alle erforderlichen Impfungen des Geflügels kostenlos über den Verein. Besonders Züchterinnen beschäftigen sich im Moment mit der Geflügelzucht, was der Zucht, wenigstens bei uns in Dudweiler, zu Gute kommt.
Die Mitglieder treffen sich jeden ersten Freitag im Monat um 20 Uhr in der TuS-Halle in Herrensohr. Gäste und Freunde der Geflügelzucht sind jederzeit eingeladen. Interessenten wenden sich bitte unter Tel. (0 68 97) 7 74 26 an den 1. Vorsitzenden Thomas Braun oder bei Fragen zu Rasse-und Flugtauben an den Schriftführer W. Hartmann unter Tel. (0 68 97) 76 32 28. red./jb
Quelle: Wochenspiegel (https://www.wochenspiegelonline.de/news/article/ein-verein-in-heftigem-aufwind/)